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  • Laura Enderlin

Postkarten Landschaften in Krabi und Strandurlaub auf Ko Lanta

Nach unserem doch recht abenteuerlichen Ausflug in die grünen Berge im Norden von Thailand, waren wir alle bereit für ein paar erholsame Tage am Strand. Also buchten wir uns einen Flug nach Krabi an die Küste, etwas südlich von Phuket, um von dort einige der traumhaften Inseln in der Andamanensee zu besuchen. Als erstes machten wir die „Hong Island Tour“, einen Tagesausflug, bei dem man neben der Insel Hong noch weitere kleinere Inseln und Schnorchelplätze anfährt. Wir entschieden uns für eine der Touren im Longtail Boot, einem aus Holz gestalteten und bunt verzierten Boot, das in ganz Südostasien bekannt ist. Da ich leider immer noch nicht seefest bin, setzten wir uns nach ganz hinten, wo es erfahrungsgemäß am wenigsten schaukelt. An was ich bis dahin überhaupt nicht gedacht hatte, war der riesige und laut dröhnende LKW Motor am Ende des Bootes. Diese Höllenmaschine ist ohne jegliche Schutzabdeckung am Boot befestigt und führt mit einer langen Stange verbunden direkt zum Propeller im Wasser. Auf unseren Plätzen bekamen wir die volle Ladung an Geräuschpegel zu spüren und konzentrierten uns daher eher auf die schöne Aussicht. Davon gab es reichlich: kristallklares und türkisblaues Wasser in Kombination mit daraus hervorragenden, riesigen Kalksteinfelsen. In den kleinen Buchten in denen wir anhielten ergab sich daraus das ultimative Postkartenmotiv. Auf der größten der Inseln, Hong Island, quälten wir uns in der Mittagshitze die zahlreichen Stufen zum Aussichtspunkt nach oben. Dort wurden wir mit dem hoch angepriesenen 360° Panorama Ausblick über den Thanbok Kharanee Nationalpark belohnt: das ganze Schutzgebiet ist übersät von kleineren und größeren Felsen und Inseln. Einige davon können in einem Landgang besucht werden, andere sind mehr durch ihre Form bekannt, wie z.B. Chicken Island die an einen Hühnerkopf erinnert. Nach dieser Anstrengung hatten wir uns, wieder zurück am Strand, die Abkühlung im Wasser wahrhaftig verdient. Von Abkühlung kann aber bei einer Wassertemperatur von etwa 28°C keine Rede sein. Also breiteten wir unsere Handtücher unter den Palmen aus und legten uns in den Schatten.

Zwei Tagen verbrachten wir in Krabi, bevor es für uns weiter auf die Insel Ko Lanta ging, wo wir es uns einige Tage, in einem kleinen Bungalow direkt am Meer, gut gehen ließen. Die Anlage war sehr liebevoll eingerichtet und die Mitarbeiter super aufmerksam und freundlich. Wir genossen es morgens direkt mit Blick aufs Meer zu frühstücken und verbrachten viel Zeit mit faulenzen und Sonne tanken. Direkt vorne am Strand hat das Hotel einen kleinen Massage Salon, bei dem wir Stammkunden wurden. Der Sonnenuntergang über dem Meer war jeden Abend ein Highlight. Die Farben am Himmel reichten von hellblau bis hin zu leuchtendem pink und brachten uns täglich dazu noch mehr Bilder davon machen zu wollen. Ko Lanta ist mit 27km Durchmesser eher klein, daher beschlossen wir uns Roller zu mieten um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Neben der Stadt Lanta Oldtown gibt es im Süden einen Nationalpark, der die schönsten Strände der Insel und einen kleinen Leuchtturm beherbergt.

Während unseres Aufenthalts auf der Insel hatten Tizian und ich noch ein lästiges To-do zu erledigen. Wir hatten es in den letzten vier Wochen leider immer wieder verbummelt in einem Immigration Office vorbeizuschauen, und nun lief unser 30 tägiges Touristen Visum ausgerechnet auf Ko Lanta aus. Auf der Insel selbst gibt es leider kein Büro der entsprechenden Behörde und so blieb uns nichts anderes übrig, als den kompletten Weg nochmal zurück nach Krabi auf uns zu nehmen. Der Taxifahrer unseres Vertrauens, Mr. Louis, organisierte für uns die Fähr- und Busfahrt und brachte uns in der Stadt angekommen, zum Immigration Office. Die Mitarbeiterinnen dort hatten allerdings keine guten Nachrichten für uns: der Strom war ausgefallen! Sie konnten uns leider nicht sagen, bis wann sie wieder auf ihre Systeme zugreifen könnten und wollten uns damit vertrösten, am nächsten Tag nochmal vorbeizukommen. In Tizians Gesicht sah ich, dass er genauso fassungslos war wie ich und ich stellte mir die Frage, wie viel Pech man eigentlich haben kann? Doch auf unseren Freund und Helfer Mr. Louis war Verlass, er war in der Zwischenzeit auch ausgestiegen und erklärte den Damen am Schalter, dass wir extra von Ko Lanta nur für das Visum gekommen waren und sie ihn anrufen sollten, sobald alles wieder hochgefahren sei. Heilfroh um diese Unterstützung, setzten wir uns wieder ins Auto und arbeiteten unsere restlichen Erledigungen ab. Wir kamen gerade wieder aus der Bank, da verkündete Mr. Louis uns schon freudestrahlend, dass das Immigration Office angerufen hatte und wir doch noch den frühen Bus zurück schaffen könnten. Wir düsten also wieder zur Behörde und, man glaubt es kaum, innerhalb von 15 Minuten war unser Visum verlängert und wir schon auf dem Weg zum Busterminal. Wir verabschiedeten uns von Mr. Louis und bedankten uns noch einmal für seine Hilfe. Nachmittags um vier lagen wir etwas gestresst, aber froh das Thema endlich vom Hals zu haben, neben Sarah auf dem Liegestuhl und genossen die verbleibenden Sonnenstrahlen.

Zur benachbarten Insel Ko Muk unternahmen wir einen weiteren Tagesausflug, wieder mit dem Longtail Boot. Dieses Mal war es allerdings ein größeres Boot und wir befanden uns zusammen mit etwa 20 anderen Touristen an Board. Die Überfahrt dauerte etwa eine Stunde und war ganz schön unruhig. Die Wellen ließen das Boot auf und ab schaukeln und immer wieder peitschte Gischt ins Bootsinnere, sodass einige Gäste klatschnass waren. Wir hatten klugerweise wieder Plätze ganz hinten gewählt, sodass wir zwar fast taub, aber immerhin nicht ganz so durchgeschüttelt wurden. Bei einigen führte das Ganze soweit, dass sie den Großteil des Ausfluges über der Reling hängend verbrachten.

Zu Beginn machten wir zwei Stopps zum Schnorcheln. Das Highlight der Tour war allerdings der Besuch der „Emerald Cave“ (Smaragd-Höhle) auf Koh Muk, die nur vom Meer aus zugänglich ist. Schwimmt man durch die dunkle Höhle durch, erreicht man am anderen Ende eine versteckte Bucht, die komplett von hohen Felsen eingeschlossen ist. Das Wasser in dieser Bucht und im Eingang der Höhle glitzert im Sonnenlicht tatsächlich in einem wunderschönen Grünton. Zeitgleich mit uns waren leider zwei große Ausflugsboote dort, sodass der Strand völlig überlaufen war. Zu unserem Glück mussten die anderen Boote allerdings schon früher weiter. Also freuten wir uns, nachdem alle anderen im Gänsemarsch in der Höhle verschwunden waren, die Bucht zumindest für ein paar Minuten ganz für uns alleine zu haben.

Ko Lanta hat im Norden der Insel einen Mangrovenwald, welchen man am besten mit dem Kajak erkunden kann. Wir mieteten uns deshalb zwei davon und machten uns in der Mittagshitze auf den Weg. Sarah und ich beschlossen unser Glück zu zweit in einem Kajak zu versuchen und waren beide überrascht, was für eine gute Figur wir abgaben. Wir sahen unzählige Schlammspringer (eine Mischung aus Fisch und Amphibie), kleine Fische, Vögel und mehrere Affen, sogar mit Affenbabys.

In Ko Lanta ging leider unsere gemeinsame Zeit mit Sarah auch schon wieder zu Ende. Während es für sie nach Bangkok und von dort wieder nach Hause ging, führte uns die Reise weiter auf die beiden Inseln Ko Samui und Ko Phangan im Golf von Thailand. Es war wirklich eine super schöne Abwechslung, Besuch aus der Heimat zu haben und eine Weile zu dritt unterwegs zu sein. Sarah passte perfekt in unsere kleine Reisegruppe, da sie meine Leidenschaft für Massagen aller Art, Schokolade und Schlafen teilt und abends mit Tizian bei Bier und Chips unter anderem die Bundesliga Konferenz oder Biathlon-Rennen verfolgte.





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