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  • Laura Enderlin

Tauchsafari Similan Islands und Geburtstag im Paradies auf Koh Phi Phi

Für die letzten Wochen in Thailand hatten wir uns etwas ganz besonderes aufgehoben: wir wollten eine Tauchkreuzfahrt machen zu den Similan Islands in der Andamanensee. Da dieser Nationalpark die besten Tauchplätze des Landes beherbergt, hatten wir extra andere Taucherhotspots wie die Insel Koh Tao ausgelassen. Also machten wir uns auf den Weg nach Khao Lak, wo wir wie bereits auf Galapagos, auf die Jagd nach einem Last-Minute Schnäppchen für eines der Tauchboote gehen wollten. Dort angekommen mussten wir allerdings schnell feststellen, dass in Khao Lak nur ein Bruchteil der Tauchshops die letzten beiden Jahre überlebt hat. Das ursprüngliche, riesige Angebot an Tauchkreuzfahrten war dementsprechend auch eher überschaubar und nur wenige der Tauchshops die wir abklapperten konnten uns überhaupt ein Boot nennen, das zur Zeit rausfährt. Schlussendlich blieben uns nur zwei Boote zur Auswahl welche in Hinblick auf Dauer, Verfügbarkeit und nächstes Abfahrtsdatum in Frage kamen. Wir entschieden uns für die MV Bavaria, ein Boot welches von ihrem Besitzer Markus, einem waschechten Bayer, selbst entworfen und auch teilweise selbst mitgebaut wurde. Die Tauchkreuzfahrt war angesetzt auf sechs Tage, in welchen wir neben den Similan Islands auch weitere Inseln im Norden wie Surin und Koh Bon ansteuern würden. Wir freuten uns riesig, denn der Zeitraum fiel genau so, dass wir Silvester an Board feiern konnten.

Am Tag vor der Abfahrt erfüllten wir uns noch einen Wunsch, mit dem ich Tizian schon seit Wochen in den Ohren gelegen war: ein Thai-Kochkurs. Die Kochschule war praktischerweise direkt neben unserem Hotel und wir an diesem Nachmittag die einzigen Gäste. Jeder von uns hatte sich vorab drei Gerichte aussuchen dürfen, die wir dann gemeinsam zubereiteten. Wir hatten viel Spaß und wurden in die Geheimnisse der von uns so heiß gebliebten, thailändischen Küche eingeweiht. Soviel können wir euch verraten: Fischsoße und Palmzucker sind fast in jedem Gericht zu finden. Für die von uns ausgesuchten Currys stellten wir sogar die Currypaste selbst im Mörser her. Das hier war unser Menü:

  • Satay Hähnchenspieße mit Erdnusssoße

  • Gemüse-Frühlingsrollen

  • Panaeng und Massaman Curry

  • Pad Thai mit Garnelen

  • Mango mit süßem Klebereis

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie erschöpft und vollgegessen wir waren, nachdem wir uns erst durch das Menü gekocht und dann alles verputzt hatten.

Am nächsten Abend ging es mit einem kleinen Rucksack auch schon los zur Tauchkreuzfahrt. An Board der MV Bavaria waren mit uns noch etwa 20 weitere Taucher aus aller Welt. Nach dem Abendessen bezogen wir unsere Kabine ganz vorne im Schiff und richteten uns voller Vorfreude auf dem Tauchdeck ein. Ich hatte am ersten Abend noch etwas mit dem hohen Wellengang zu kämpfen, speziell in unserem Bett am Bug des Boots hatte ich das Gefühl, bei jeder Welle ein paar Zentimeter von der Matratze abzuheben. Die Bedingungen wurden zum Glück in den nächsten Tagen besser und ich war vor allem auch durch die täglich anstehenden vier Tauchgänge bestens abgelenkt. Die Sicht an den Tauchplätzen der Similan Islands war wahnsinnig gut und neben bunten Fächerkorallen und den riesigen Felsformationen haben es Tizian und mir besonders die niedlichen Clown-Fische angetan. Jedes Mal wenn man ihrer Anemone näher kommt, baut sich der Größte von ihnen vor einem auf und verteidigt den Rest der Familie. Die Inselgruppe hat aber auch an Land einiges zu bieten. Die Strände der Inseln waren mit unglaublich weichem Sand bedeckt, der uns von der Farbe und Konsistenz an Mehl erinnerte. Sobald die Sonne schien, leuchtete das Wasser in den Buchten türkisblau. Wir genossen es sehr, als eines der wenigen Boote auch über Nacht dort zu bleiben, und nicht wie die Tagesausflüge am späten Nachmittag wieder zurückfahren zu müssen.

Am Silvesterabend saßen wir alle nach dem Abendessen zusammen und feierten uns dafür, das Jahr an einem so besonderen Ort ausklingen lassen zu können. Pünktlich um Mitternacht wurden wir mit Sekt versorgt und konnten auf 2022 anstoßen. Für einige ging die Party noch bis in die frühen Morgenstunden weiter. Ich war überrascht, wer sich am nächsten Morgen alles, trotz wenig Schlaf und deutlich erkennbarem Kater, zum ersten Tauchgang um 7 Uhr aufraffen konnte.

In der darauffolgenden Nacht wollten wir dann eigentlich den zu kurz gekommenen Schlaf nachholen. Daraus wurde leider nichts, da wir alle von einem lauten Krachen um halb 5 aus dem Schlaf gerissen wurden. Wir erfuhren am nächsten Morgen, dass das Boot nachts einen Felsen gerammt hatte und wir aus Sicherheitsgründen zum Hafen zurückfahren mussten. Markus, der Besitzer, war zum Glück selbst mit an Board und konnte das kleine Loch im Boot notdürftig flicken, sodass wir auf dem Rückweg trotzdem noch drei Tauchgänge an einem Schiffswrack machen konnten. Eine gelungene Alternative, wie sich herausstellte: das Wrack war definitiv einer unserer Lieblingstauchplätze. Unzählige Fische und Muränen konnten wir in und um die Überreste des versunkenen Baggerschiffs beobachten.

Markus war trotzdem sichtlich angefressen und versuchte schnellstmöglich den Schaden, den die MV Bavaria hatte einstecken müssen, zu inspizieren. Dafür musste das Boot im Hafen angekommen ein Stück weit aus dem Wasser gehoben werden. Wir unternahmen deshalb am nächsten Tag mit einem eigens für uns gecharterten Speedboot einen Tagesausflug, um den wohl beliebtesten Tauchspots des Trips, namens „Richelieu Rock“, nicht zu verpassen. Etwa fünf Kilometer vor den Surin Inseln befindet sich dieser riesige Felsen unter Wasser, dessen Steilwände dicht mit Korallen bewachsen sind. Um die Felsformation von Richelieu findet man zudem riesige Fischschwärme und mit etwas Glück Manta-Rochen und Walhaie. Eine Begegnung mit einem dieser Riesen war uns nicht gegönnt, umso mehr bestaunten wir die kleineren Meeresbewohner. Zurück im Hafen erwartete uns Markus mit nicht so tollen Neuigkeiten. Es war ihnen nicht gelungen den Schaden am Boot ausreichend zu prüfen, weshalb unser Tauchabenteuer einen Tag früher als geplant endete. Trotz allem waren wir schwer beeindruckt wie professionell die ganze Situation gehandhabt wurde und sind uns am Ende alle einig gewesen, dass wir eine wahnsinnig schöne Zeit an Board verbracht hatten. Kleine Information am Rande: noch vor unserer Weiterreise hörten wir, dass die MV Bavaria auf der Suche nach einem neuen Kapitän ist.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Phuket Town, verbrachten wir die letzten Nächte in Thailand auf Koh Phi Phi. Die kleine Insel ist ein wahrhaftiges Paradies, traumhaft weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser, wo man nur hinschaut. Mittlerweile ist das allerdings kein Geheimnis mehr, wozu vor allem auch der Dreh von „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio in der berühmten Maya Bay beigetragen hat. In 2018 hatten die Umweltschäden, verursacht durch die Touristenmassen, dort ein solches Ausmaß erreicht, dass die berühmte Bucht für Besucher vorübergehend geschlossen wurde.

Nach mehr als drei Jahren wurde die Maya Bay am 01.01.2022 mit einem neuen, umweltfreundlicheren Konzept wieder geöffnet. Es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt für einen Besuch als aktuell: das Ökosystem hat sich zu einem großen Teil wieder von den bisherigen Schäden erholt und die Besucherzahlen sind gerade nur noch ein Bruchteil, im Vergleich zu den Zeiten vor der Schließung. Wir mieteten uns ein privates Longtail-Boot und fuhren zum Sonnenaufgang los. Pünktlich zur Öffnung um 7 Uhr legten wir, gleichzeitig mit nur einem anderen Boot am neuen Pier an. Unser frühes Aufstehen wurde definitiv belohnt: wir waren die erste Stunde gerade einmal zu acht am Strand. Steht man erst mal dort kann man gut nachvollziehen, warum dort ein Film gedreht wurde über einen Ort der „wahren Vollkommenheit“. Der Strand ist fast eingeschlossen von den Klippen im Hintergrund und bietet die perfekte Kulisse für eine geheime Bucht.

Die Hauptinsel von Koh Phi Phi hat in der Mitte eine Verengung, die an ihrer schmalsten Stelle nur 200 Meter breit ist. Diese Stelle kann man perfekt von einem höhergelegenen Viewpoint sehen. Nachdem wir uns in der Mittagshitze die Stufen dorthin hochgekämpft hatten, waren wir begeistert wie schön die unterschiedlichen Farben des Meers auf beiden Seiten aussahen.

Der letzte Tag auf der Insel war mein Geburtstag. Um das auch fernab von Familie & Freunden gebührend feiern zu können, wollte ich einen ganz besonderen Tag verbringen. Ich hatte schon eine genaue Vorstellung im Kopf von einem romantischen Abendessen am Strand, mit Kerzen und Blütenblättern und allem Drum und Dran. Wir betrieben also einiges an Recherche um meinem Wunsch möglichst nahe zu kommen. Allerdings gestaltete sich das schwieriger als gedacht: alle Optionen waren entweder viel zu weit weg oder boten solche Abendessen nur für ihre eigenen Hotelgäste an. Ich versuchte also das Ganze einfach abzuhaken, war innerlich aber doch etwas enttäuscht und machte mir Gedanken, ob der Tag etwa ähnlich laufen würde wie unsere missglückten Weihnachtsfeierlichkeiten. An meinem Geburtstag machten wir uns morgens gleich nach dem Frühstück auf den Weg zum Longbeach, um dort am Shark Point schnorcheln zu gehen. Wir mieteten uns dafür wieder ein eigenes Longtail-Boot und ich muss wirklich sagen, allein diese eine Stunde hat meinen Geburtstag schon mehr als perfekt gemacht. Im Wasser waren zeitweise fünf Schwarzspitzenriffhaie gleichzeitig um uns herum und auf der Fahrt zurück zum Pier kam ich mir vor wie im Paradies. Ich saß vorne am Bug und genoss die traumhafte Aussicht und das türkisblaue Wasser überall um uns herum. Es gibt im Leben solche Momente in denen man am liebsten vor Freude auf und ab hüpfen würde und ein dermaßen breites Grinsen im Gesicht hat - das war einer davon. Zum Sonnenuntergang fuhren wir nochmal mit einem der Boote raus und stießen mit einer Flasche Sekt an. Aufgrund des hohen Wellengangs gestaltete sich das allerdings eher schwierig und wir mussten die ganze Zeit lachen beim Versuch nichts zu verschütten. Als es dann Zeit für das Abendessen war, hatte ich schon einen so wunderschönen Tag verbracht, dass wir vermutlich auch am nächsten Straßenstand einfach nur etwas mitnehmen hätten können. Die Flasche Rosé die wir uns im Restaurant genehmigten, trug auf jeden Fall noch weiter zu meinem Gute-Laune-Hoch bei.

Mit dem Aufenthalt auf Koh Phi Phi ging leider auch unsere Zeit in Thailand zu Ende. Insgesamt acht Wochen verbrachten wir auf den paradiesischen Inseln, im hektischen Bangkok und im grünen, hügeligen Norden des Landes. Unsere Weiterreise führte uns von dort nicht allzu weit ins benachbarte Kambodscha.





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